Frankreich - Vercors 2006



25.5. Wir starten gegen 7 Uhr in Dresden. Ohne nennenswerten Stau fahren wir zügig bis kurz vor Karlsruhe, dann nehmen wir die Umfahrung westlich vom Rhein nach Frankreich. Auf der Autobahn ist nicht viel los, so daß wir schon gegen 15 Uhr in Dole an der Doubs sind.
Der Campingplatz "Du Pasquier" ist recht ordentlich, ruhig und liegt direkt an der Doubs und ca 1 km von Dole entfernt.
Wir schauen uns am zeitigen Abend die hübsche Stadt an und finden sie sehr interessant mit den vielen Wasserkanälen, Schleusen und Mühlen. Wir besuchen das Geburtshaus von Louis Pasteur und entdecken in einem Kanal der Doubs einen Biber.





26.5. Auf in den Süden! Über Lyon und Valence geht es ins Tal der Drome.
Schon vor Crest sehen wir die Ausläufer der schroffen Berge des Vercors. Bald erreichen wir Die, das Wetter wird immer sonniger und die Landschaft immer interessanter. In Die nehmen wir den Campingplatz "La Pinede", ca 5 min (Auto) und 40 min zu Fuß (hübscher Weg) von der Stadt entfernt. Wir haben einen Platz direkt an der Drome, die allerdings recht wenig Wsser führt.
Nach Einrichten und Vorzeltaufbau fahren wir nach Die und machen einen kleinen Stadtbummel durch die sehenswerte, kleine Stadt und kaufen auch gleich eine IGN-Wanderkarte von unserem bevorzugten Wandergebiet.
Dann fahren wir zum Col de Menee und bewundern das erste Mal den Mont Aguille.

Fotoalbum





27.5. Nach einem unvermeidlichen Lebensmittelausfassen im Hypermarche in Die gehts über den Col de Menee, Michael-les-Portes nach La Batie. Mont Aiguille hüllt sich noch verschämt in eine Wolkenmütze, aber wir hoffen, daß er sich bei unserer "Tour de Mont Aiguille" noch entblättert.
Wir umrunden diesen grandiosen Monolithen (Weg ca 18 km und 1100 Höhenmeter) und sind beeindruckt von der herrlichen Landschaft und der Berwiesen. Da blühen im Frühsommer unzählige weiße Narzissen, Trollblumen, Orchideen...
Als wir wieder in La Batie ankommen, sind wir ziemlich geschafft. Für den ersten tag war der Weg doch recht anstrengend.
Wir schauen noch in Clelles vorbei, einem netten Ort mit hübscher Kirche.
Die Heimfahrt geht über den Col de Grimone, kurz vor Chatillon en Diois führt die Straße durch eine tolle Schlucht (Gorges des Gats). Das war ein rundum gelungener erster Wandertag, auch wenn die Fußsohlen brennen und die Waden schmerzen.

Fotoalbum





28.5. Wir müssen unbedingt tanken. Leider sind die Tankstellen am Sonntag nicht besetzt und unsere EC-Karte will der Automat nicht haben. Zum Glück hilft uns eine nette Eingeborene mit ihrer VISA-Card aus, wir geben ihr das Bargeld.
Vom Col de Rousset aus wandern wir dann den Sentier de deconverte (GR 93) fast bis zur Cabane de Pre Peyret. Der Weg führt über eine wunderschöne Hochalm voller bunter Blumen. Wir haben einen tollen Blick auf den Le Grand Veymont (höchster Berg in diesem Gebiet 2341 m) und die anschließende Pultscholle bis zur Grande Moucherolle (2285 m). 3 Geier kreisen einige Zeit über uns und schauen, ob es sich lohnt zu warten, oder ob wir noch fit sind.
Zurück gehts überder Pas de 'Echelette zur Abruchkante der Alm. Da gehts ganz schön runter in den Abgrund.
Die Rückfahrt geht über Vassieux, den Col de la Portette, den Col de la Bataille, Leoncell und den Col de la Croix).
Nach einem Traditionscampingessen (Letscho mit Reis und Würstchen) widmen wir uns der Sonnenbrandpflege und dem Reiseliterarturstudium.





29.5. Heute werden wir versuchen, die Sonne etwas zu meiden. Am Vormittag machen wir einen Bummel durch Pontaix, einem netten, kleinen Ort an der Drome, dessen Häuser direkt über dem Flußufer kleben.
Dann schauen wir uns Crest an und besteigen den schön restaurierten Turm. Von der Spitze aus hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung.
Mittags machen wir Picknick im Foret de Soou und einen Spaziergang im Wald bis zum Sentier Botanique. Soou ist ein hübscher, kleiner, schon sehr provencialisch anmutender Ort mit einer kleinen Brauerei. Das dort hergestellte Markus-Bier mit dem Nilpferd kosten wir später mal.
Abends gehen wir noch mal nach Die, vom Campingplatz in ca 40 min zu Fuß durch Wiesen und Gärten erreichbar. Auf dem Rückweg begleitet uns eine Schafherde. Die Nacht wird sehr stürmisch und es regnet.

Fotoalbum





30.5. Der Sturm bläst immer noch und es ist auch recht kalt (12°C) geworden. Da ist wieder eine Autotour das Richtige. Über den Col de Rousset fahren wir nach Villard de Lans, einem Wintersportort. Nach Aussage des Reiseführers soll die Seilbahn dort ganzjährig geöffnet sein, aber das ist leider nicht der Fall. Alles ist verriegelt und verrrammelt. Mitte Juli wird für ca 1 Monat wieder geöffnet. Schade, das hätte man sich eineige Höhenmeter zur Grande Moucherolle sparen können. Lausig kalt ist es dort oben (ca 1200 m), 3°C und es schneit vor sich hin.
Wir fahren weiter durch die Gorges de la Bourne (eine sehr enge und beeindruckende Schlucht) nach Pont en Royans. Dieser alte Ort ist am Ausgang der Schlucht direkt am Felsen oberhalb des Flusses gebaut. Sehr malerisch, aber ob man dort wohnen möchte?





Nach einem Picknick und ausgiebiger Stadtbesichtigung fahren wir weiter nach St. Eulalie. Dort beginnt die Grands Goulets Schlucht, die wir naturlich auch erkunden wollen. Wir übersehen allerdings das Hinweisschild, daß die Straße durch die Schlucht irgendwo in der Mitte gesperrt ist, da sie ausgebaut und mit Tunnlen versehen wird. Da müssen wir halt wieder zurück. Das hat auch sein Gutes, denn so lernen wir die Combe Laval-Schlucht und Straße kennen, die sich in scheindelerregenden und halsbrechereische Kurven und Tunneln an den Felsen zum Col de la Machine hinschlängelt.
Nach einigen Fotostops gehts zum Col de la Carri, nach La Chapelle zum Col de Rousset.
Von dort laufen wir ein Stück den GR93, der auf der alten Römerstraße an den Felsen entlangführt und dann durch herrlichen Buchenwald auf die Hochalmen am Co de Rousset führt. Es ist sehr kalt (5°C), stürmisch und dann fängt es auch noch an zu schneien. Jetzt haben wir von den Wetterkapriolen genug und bereiten uns auf den Campingplatz leckeres Hühnchen, Baguette und Tomatensalat zu.

Fotoalbum





31.5. Der Mistral bläst immer noch wie verrückt, es regnet leicht vor sich hin, aber im Süden scheint das Wetter besser zu sein.
Zum Wandern ist es wirklich zu stürmisch, wir werden wieder eine Autotour machen. Von Die nach Vercheny, die D 135 ins Roanne-Tal, dann wandern wir ein Stüch in ein Seitental nach Gleizolles, das sind 2 einsame Bauernhöfe mit einem Briefkasten, der täglich geleert wird. Wir fahren weiter Pradelle und St. Nazaire le Desert, die Landschaft wird immer trockener undd karger.
Dann entschließen wir uns noch zu einem Abstecher nach Pommerol (D338) mit Campingplatz und an Ende 18% Steigung. Der winzige Ort ist seit ca 25 Jahren unbewohnt, aber ein paar Häuser werden offensichtlich restauriert und zu Urlaubszwecken genutzt. Eine restaurierte Burg mit Turm über dem Tal gibt es auch. Es ist dort total einsam und idyllisch.
Das Wetter bessert sich nicht, auf der Fahrt Temperaturen um die 5°C mit fallender Tendenz.
Wir trösten uns mit Saltimbocca aus der Campingküche und warten froher Hoffnung auf den Wetterbericht von Arte.

Fotoalbum





31.12. Ein strahlender Morgen. Wir ziehen die Wanderschuhe wieder an und fahren in den Cirque de Archiane. Dort steigen wir den sehr steilen GR 93 hinauf in Richtung Col du Bachassous bis " Les 4 Chemins". Nach einem Picknick in der Sonne steige wir wieder ab und nehmen als Rückweg den Naturlehrpfad. Im Ort kaufen wir Honig und bei der Heimfahrt machen wir einen kleinen Abstecher in die Gorges des Gats und klettern in der engen Schlucht des Rio Sourd herum.
Abends gibts Nudeln und Koteletts aus der Feldküche.



weiter zur nächsten Seite