Vierländertour 1991

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Dresden - Dietzenbach (bei FFM), wir haben richtig heisses Sommerwetter erwischt. Wir schauen uns Frankfurt an (Innenstadt, Zoo) und nach einer schwitzigen Nacht geht der Urlaub erst richtig los.

Frankfurt

Wir fahren südwärts, schlängeln uns zunächst am Schwarzwald entlang und erreichen dann den Bodensee. In Dingelsdorf finden wir direkt am See einen Campingplatz mit sehr vielen Mücken und ungepflegten Sanitäranlagen. Der Versuch, um 14:00 Uhr in Litzelstetten noch ein Mittagessen zu bekommen, bringt uns den wirklich bös gemeinten Ratschlag ein, doch wieder da hin zu fahren, wo wir herkommen. Der Wirt hatte bemerkt, dass wir Ossis sind. Aber in Konstanz rettet uns der "Wiener Wald" mit leckerem Salat. In den nächsten 2 Tagen erkunden wir den Bodensee (Insel Mainau, Meersburg). Das ist schon sehenswert.

Insel Mainau

Es geht weiter über Konstanz, Anniswill, St. Gallen, Herisau, Wattwill, Näfels, Glarus, Klausenpass, Altdorf. Da liegt plotzlich der Vierwaldstätter See vor uns inmitten der gewaltigen Bergwelt, und spontan entschließen wir uns, hier Station zu machen. In Brunnen finden wir den Platz Camping Hopfreben . Der Platz liegt toll am See, ist sehr einfach, aber der See ist wunderschön und die Landschaft auch. Begeisterung macht sich bei allen breit. Wir unternehmen Bergwanderungen zum Fronalbstock und zu den Mythen. In Schwyz verbringen wir auch einen Nachmittag. Ein Ausflug nach Andermatt und zu einem Stausee mit Alpenrosen und Gletscher, dessen Namen wir vergessen haben, hilft uns über einen Schlechtwettertag hinweg.

Fotoalbum

Vierwaldstätter See

Unser Unternehmungsgeist führt uns weiter in Richtung Süden über Altdorf, Göschenpass, Andermatt, Tiefenbach, Furkapass, Rhonegletscher nach Brig auf den Campingplatz Brigerbad . Der Platz ist wirklich super, gepflegt und in bester Ordnung. In der Nachbarschaft ein Frei- und Höhlenbad mit Thermalwasser, welches uns bei der sommerlichen Hitze aber eher unter die kalte Dusche treibt. Der Platz ist als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Zermatt (Matterhorn), Saas Fee (Monte Rosa), Blatten (Aletschgletscher) und natürlich Brig hervorrragend geignet. Das Wetter ist hochsommerlich, und wir verbringen wunderbare Tage hier. Aber wir wollen ja noch mehr erleben. Unsere Stellplatznachbarn (Camper über 80!) empfehlen uns San Tropez, und besonders einen Campingplatz in Ramatuelle. Also, dann halt weiter!

Saas Fee

Wir machen uns auf den Weg nach Frankreich zunächst das Rhonetal entlang über Visp, Sierre, Sion, Martigny, Col de la Forclaz, Chamonix, Mont Blanc, Albertville. Ein wild gestikulierender Gendarm zwingt uns, von der geplanten Route abzuweichen. Aber wo er uns langschicken will, da liegt nicht unser Ziel. Also bleiben wir erst mal stehen. Nach wenigen Augenblicken wird uns klar, dass die Tour de France der Grund ist. Da saust auch schon das Peleton an uns vorbei. Dann geht es weiter St. Jean de Maurienne, über den Col du Galibier (2642 m), Briancon, bis zum Lac du Serre Poncon. Der Platz für die Übernachtung ist (damals?) keine Empfehlung wert, die Lage am See ist wesentlich besser als der saumäßige Zustand der Sanitäreinrichtungen. Eine Nacht überstehen wir.

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Lac du Sere Poncon

Das Superhochsommerwetter begleitet uns am nächsten Tag bei der Weiterfahrt durch das Durancetal, durch das es weiter geht nach Sisteron, die Route Napoleon über Digne nach Castellan, wo wir einen kurzen Abstecher in den Grand Canyon du Verdon unternehmen. Die Hitze ist aber so groß, das wir schnell weiter fahren über Comps sur-Artuby, Montferrat, Draguignan, Le Muy, Ste-Maxime zum Campingplatz Camping les Tournels in Ramatuelle in der Nähe von St. Tropez. Hier erwartet uns am Abend das Mittelmeer, und am fast menschenleeren Strand stürzen wir uns in die Fluten. Für zwei Tage ist San Tropez vor uns nicht sicher, und der Besuch lohnt wirklich. Die Stadt, die Gassen, der Markt und natürlich der Hafen mit den beindruckenden Jachten. Da muss man als Mensch von Welt sich schon mal sehen lassen. Ansonsten geben wir uns eher dem Bade hin. Im Wasser hält man es noch am besten aus.

San Tropez

Da ja der Urlaubsplan eigentlich keine Strandtage vorsah, sondern eher die Berge unser Ziel waren, brachen wir unsere Zelte in Ramatuelle ab (besser: wir klappten unseren Hänger zusammen) und fuhren weiter an der Mittelmeerküste entlang durch die Orte der Träume, über Cannes (leider nicht einen Filmstar gesehen), Nizza bis nach Monaco, an dem wir uns vorbeischlängelten. Dann ging´s etwas abenteuerlich weiter, ein Wegweiser nach L´Escarene verführte uns immer tiefer in ein einsames Tal, aus der Straße wurde bald ein schmaler Fahrweg. Umkehren unmöglich, zumal mit Hänger. Nach ca. 18 km kam uns ein Auto entgegen, glücklicherweise genau an der ersten und einzigen Stelle, wo ein Ausweichen möglich war. Und dann endlich wieder Straße, aber erst mal wurde der Hunger in Sospel gestillt ("Filet St. Pierre" - wer errät, was es ist, kann es im Gästebuch eintragen). Die Fahrt ging weiter auf der E74 durch den Tunnel unterm Tendepass hinein nach Italien, nach Cuneo dann quer durch die Poebene über Asti und Novara zum Lago Maggiore. Ein Nachtquartier fanden wir mitten im mondänen Stresa auf einem überfüllten Platz, aber der Chef hatte Mitleid mit uns. Und der Mond schien so schön über dem See. Bella Italia.



Tende

Am Lago Maggiore wären wir ja gern ein wenig geblieben, aber nirgends ein freies Plätzchen im Hochsommer. Inzwischen schon wieder in der Schweiz, suchten wir weiter über Locarno, Bellinzono und Biasca und wurden im Valle Leventina fündig. In Chioggiogna gibt´s den netten kleinen Platz Camp Gotthardo, der ganz idyllisch liegt. Von hier aus erkunden wir noch mal die Berge. Von Piotta aus führt eine sehr steile Zahnradbahn zum Lago Ritom, an dem wir eine sehr schöne Wanderung unternehmen.


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Chioggiogna

Das Wetter schlägt nun leider um, Sommer vorbei. Ein kühler Regentag veranlasst uns, einen Tag früher als geplant, die Heimreise anzutreten. Es geht über Airolo zum St. Gotthard, wir nehmen aber den Pass und nicht den elend langen Tunnel. Oben ist trotzdem die totale Nebelsuppe. Weiter fahren wir über Andermatt, den Oberalbpass und das Tal des Vorderrheins nach Chur. Lichtenstein nehmen wir gleich noch mit, dann erreichen wir über den Pfändertunnel Deutschland und sind irgendwann wieder in Dresden.

Liechtenstein