Ägypten - Safaga 2005



22.2 bis 26.02. Vor uns liegen fünf Tauchtage, und wir sind schon sehr gespannt, was uns erwartet. Aus den Erzählungen anderer, die bereits im Roten Mehr getaucht oder auch nur geschnorchelt sind, durfte man ja entnehmen, dass es wohl kaum bessere Tauchplätze als hier geben würde.

Orca schickte uns freundlicherweise ein Auto, sodass wir die schwere Ausrüstung am ersten Morgen nicht selbst bis zu Basis schleppen mussten. Pünktlich wurden wir abgeholt, denn schon um 09:00 Uhr sollte unser Boot starten.



Orca Red Sea Safaga

In der Basis angekommen, erfuhren wir, dass wir dem Boot "Fox Safaga" zugeteilt waren, bekamen unser Blei, brauchten nur noch die Ausrüstung in die Kisten packen und um die Verladung kümmerten sich die ägyptischen Boys, sodass wir völlig ungestresst den Tag beginnen konnten. Alles ist auf der Orca-Basis gut organisiert und dieser positive Eindruck wurde auch an den weiteren Tagen nicht getrübt.

Tauchboote

Grundsätzlich bleibt man für alle Tauchtage auf einem Boot, das war auch bei uns so. Das hat Vorteile, denn man kann einiges auf dem Boot lassen, muss sich nicht jeden Tag auf neue Bedingungen und andere Leute, ob nun die Mannschaft oder andere Taucher, einstellen. Meistens hat man in der ganzen Zeit auch den gleichen Guide, unser wechselte zwar urlaubsbedingt, das war jedoch kein Problem, da beide sehr gut instruiert waren und sich gut auf alle einstellten. Die Guides sind in der Regel Deutsche, Missverständnisse beim Briefing sind also ausgeschlossen.

Unser Boot war wirklich gut in Schuss und da wir auch kaum mehr als 10 Taucher waren, hatten wir ausgiebig Platz. Auf dem Oberdeck waren zwar immer einige betrebt, sich auf den Bänken reichliche Liegeplätze zu reservieren, aber die intensive Sonne oder der teilwiese ziemlich kühle Wind bzw. Schatten sorgten für den notwendigen Ausgleich.

Maske reaparieren

Die Abfahrt der Tagestouren mit jeweils zwei Tauchgängen war immer um 09:00 Uhr. Mit Schlafen bis in die Puppen war also nichts, wir haben sogar vorsorglich immer den Wecker gestellt, weil man eine halbe Stunde vor Abfahrt am Boot sein sollte. Das hat uns aber nicht gestört, im Gegenteil, der Vorteil war, dass dann die Rückkehr am Nachmittag schon ca. 16:00 Uhr erfolgte und wir noch ein wenig Tageslicht für das Kennenlernen der Umgebung nutzen konnten. Schließlich brach in diesen Breiten nach einer sehr kurzen Dämmerung schon gegen 18:00 Uhr die Nacht herein.

Je nach Entfernung des Platzes von der Basis wurde der erste Tauchgang so etwa ab 10:00 bis 10:30 Uhr absolviert. Nach dem Mittagessen und einer ca. 2-stündigen Mittagspause, in der vor allem die Guides sich von ihren Anstrengungen an einem ungestörten Plätzchen erholen mussten, ging es dann das zweite Mal ins Wasser.

Am Riff

Die Tauchplätze wurden insbesondere nach den Windverhältnissen ausgewählt, da Ankern verboten ist und man somit auf die an den Riffen fest angebrachten Leinen angewiesen ist. Unser Kapitän fand trotz Wellengang immer einen ausreichend ruhigen Liegeplatz. Bis auf den letzten Tag wurde auch zwischen den Tauchgängen gewechselt.

Tina im Unterwasseroutfit

Alle Tauchgänge wurden durch ein ausführliches Briefing vorbereitet. Die Besonderheiten des Riffs, Orientierungsmöglichkeiten und Strömungsverhältnisse wurden anschaulich dargestellt. Die Guides fertigten dazu eine Skizze aus dem Gedächtnis an, die sich jeweils als ziemlich realistisch erwiesen, sie werden wohl schon des Öfteren hier getaucht sein. Nur die Hinweise auf mögliche Begegnungen mit Haien lösten lediglich das erwartungsvolle Kribbeln im Bauch aus, denn zu sehen bekamen wir zu keiner Zeit welche. Auf unsere Nachfrage bekamen wir dann allerdings auch die ehrliche Antwort, dass die Wahrscheinlichkeit doch zielich gering ist und sie selbst bei 250 Tauchgängen vielleicht einmal das Glück hatten.

Uwe von hinten

Das, was wir dann unter Wasser erleben durften, war jedoch auch ohne Haie überwältigend schön. Obwohl im Februar durch die Algenblüte vielleicht nicht die absolut beste Sicht ist, haben uns die Vielfältigkeit der Riffformationen, des Bewuchses mit Korallen und Pflanzen und besonders der Artenreichtum, die Farbenpracht und die Menge der Fische beeindruckt. Eigentlich brauchte man gar keine großen Strecken zurück legen, schon nach wenigen Augenblicken erreichten wir Stellen, wo wir uns nicht satt sehen konnten.

Für diejenigen, die es vielleicht kennen, oder solche, die dort auch mal tauchen wollen, die Plätze in zeitlicher Reihenfolge:

An der Steilwand vom Panoramariff

  1. Tobia Hamra - Checkdive und erste Eindrücke
  2. Tobia Kebir - sollte eigentlich ein Drifttauchgang werden, jedoch leider keine Strömung, also Strampeln, dafür jedoch Riesenmuräne gesehen
  3. Shab Sheer Ost - ein Kanal im Riff wie der Garten Eden, üppige Korallen
  4. Shab Sheer West - Rifftauchen vom Feinsten, sehr viele Rotfeuerfische
  5. Ras Abu Soma Nord - sehr gemütlicher relaxter Tauchgang
  6. von Tobia Kebir nach Tobia Soraja - da die Sicht nicht den Blick zum jeweils nächsten Felsen frei gab, wurde daraus eine etwas sportliche Orientierungsübung, Entschädigung durch Napoleon und Blaupunktrochen
  7. Gamoul Kebir - äußerst schöne Korallenbildungen, mehrere Blaupunktrochen
  8. Tobia Arba/ 7 Säulen - das Umrunden der 7 Felsen macht Spaß, wieder Begegnungen mit einem Napoleon, einem blauen Drücker und einer wahren Fischsuppe
  9. Panorama Ost und West - 2 Tauchgänge vom selben Liegeplatz, Steilwand mit sehr schönem Bewuchs, auf dem Plateau an der Ostseite hält sich der neugierige Napoleon länger in unserer Nähe auf

Karte von den Tauchplätzen

Fotoalbum

Wenn wir uns entscheiden müssten, welcher Platz uns am besten gefallen hat, dann ragt vielleicht "Panorama" heraus, aber eigentlich war es an allen Stellen wunderschön.

Anemonen- und Dreifleck-Preußenfisch

Ein paar Worte noch zum Boot und wie es dort so ablief. Neben dem Guide kümmerten sich auch die ägyptischen Boys hervorragend um uns. Hilfe beim Anlegen der Ausrüstung war genauso selbstverständlich wie beim Klettern ins Boot oder beim Ablegen. Einer der täglichen Höhepunkte war das ägyptische Mittagessen, welches in einer Minikombüse frisch zubereitet wurde und immer hervorragend schmeckte und zudem äußerst preiswert war. Auch Trinkwasser und Tee konnte man an Bord bekommen, sodass man eigentlich von einem Rundumsorglospaket sprechen kann.

Also, wenn es uns wieder einmal nach Safaga zum Tauchen verschlägt (und das wird es bestimmmt), dann werden wir wieder auf Orca zurück kommen.

Unsere Crew

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