Mallorca 2003


10.10. 2.50 Uhr klingelt der Wecker, das ist schon grausam. 3x gähn... das Taxi ist überpünktlich. 5 Uhr hebt der Flieger ab, wir sehen die Lichter der Ortschaften an der Mittelmeerküste im Dunkel unter uns und beim Landeanflug die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne.
In Palma holen wir bei Record unseren silbergrauen Fiat Stilo ab und fahren bei Sonnenaufgang am Hafen und der Kathedrale entlang nach Don CamiloSant Elm. Das Hotel ist ok, das Apartment auch, allerdings leicht renovierungsbedürftig.

Blick von unserer Terrasse


Wir machen einen ersten Spaziergang durch Sant Elm in Richtung Torre und werfen einen Blick auf die Tauchschule "Scuba Activa". Sant Elm macht einen netten, gemütlichen Eindruck. Nach einem kurzen Strandaufentalt und Schlummerstunde am Hotelpool fahren wir nach Port d'Antratx. Im Hafen sind die Fischer gerade beim Ausladen ihres Fangs. Port d'Antratx liegt sehr hübsch an der tief eingeschnittenen Bucht mit vielen Gastätten und Läden.
Nach einem Abstecher nach Cap Mola mit tollem Blick aufs Meer nehmen wir unser erstes Abendessen im Restaurant "Bon Profit" ein, es ist lecker, aber ziemlich preisintensiv.

schöne unbekannte Blume


11.10. Erstes Frühstück im Hotel, naja, man wird satt. Wir fahren an der sehr kurvigen und landschaftlich reizvollen Nordwestküstenstraße in Richtung Deia. Da hat man viele tolle Ausblicke auf Berge, Felsen und das Meer. Am Mirador de Foradada (dort befindet sich ein altes Herrenhaus (Son Marroig) mit großem Olivenhain und botanischen Garten) halten wir an und wandern zur Halbinsel Punta de sa Foradada. Kann man sehr empfehlen, auf die Halbinsel kommt man mit einer kleinen Klettereinlage und wird mit einem tollem Panorama belohnt.
In Deia bummeln wir durch die malerischen Gassen und Nora kauft sich ein nettes T-Shirt. Dann kurzer Abstecher zur Cala de Deia mit Abkühlung im Meer, obwohl das Wasser hier nicht so ganz sauber scheint. Auf der Heimfahrt schauen wir noch in Valldemossa vorbei, aber der Hunger treibt uns ins Hotel und Nora kocht uns Gemüsepfanne. Die wird mit Fenchelschnaps und Rotwein runtergespült.

Punta de sa Foradada


12.10. Nora weckt uns 7.30 Uhr, denn wir wollen heute zum Cap Formentor. Um schnell voran zu kommen, fahren wir zunächst die Autobahn bis Inca, dann über Pollenca zur Halbinsel und dort bis an die äußerste Spitze bis zum Leuchtturm. Wir können noch gut parken, weil wir ziemlich die ersten sind (später wird´s dort eng). Beim Abstieg in die östlich gelegene Bucht sind wir die einzigsten. Auf der Rückfahrt nutzen wir noch einige Aussichtsmöglichkeiten auf die grandiosen Klippen, das Meer und die Berge.

Macchia am Cap Formentor


Nach einem kurzen Abstecher zur Cala Sant Vicence und Sprung ins kühle Nass schauen wir uns das Städtchen Pollenca näher an, wo vor allem die Treppe mit den 365 Stufen zur kleinen Kapelle Calvari einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Von dort oben hat man einen sehr guten Rundblick.

Panorama Pollenca vom Calvarienberg aus

Mit dem Auto geht es weiter nach Alcudia, dessen sehenswerte Altstadt sich hinter dicken Stadtmauern verbirgt. Interessehalber fahren wir dann über Port d'Alcudia (wie schön ;-)) an der großen Bucht entlang, bevor uns unser Fiat quer über die Insel wieder nach Sant Elm zurück bringt.

Fotoalbum

Das Tauchboot kommt zurück


13.10. Empfehlenswerte Wanderung von Sant Elm aus zum Torre, mit schönem Blick auf die Illa Dragonera. Von da aus weiter nach Sa Trapa, einer Klosterruine, die etwa 200 Höhenmeter über Torre liegt. Dann gehts über den Sattel nach S'Aracco, dort warten wir vor der Bar bei Bier und frisch gepresstem Orangensaft auf den Linienbus nach Sant Elm.
Nachmittags gehts an den Strand und wir vertreiben uns die Zeit mit Schnorcheln. Abseits vom Hauptstrand gibt es große Schwärme von Mönchsfischen, Goldstriemen und Barben.
Abendessen wollen wir in irgendeinem kleinen Gebirgsdorf, also fahren wir nach Galilea (die einzige Gaststätte ist geschlossen), das Dorf liegt jedoch sehr hübsch in den Bergen und der Sonnenuntergang ist auch nicht zu verachten. Dann weiter nach Puigpunyent (auch keine Kneipe).
Deshalb gibts erst 20.30 Uhr in Sant Elm was für unsere inzwischen heftig knurrenden Mägen.

Blick von Torre auf die Illa Dragonera


14.10. Früh checken wir bei Scuba Activa ein. Matthias ist sehr nett und alles scheint gut organisiert zu sein. Wir können gleich mal bei anderen Tauchern beobachten, wie man am besten ins Tauchboot gelangt. Wir vereinbaren den ersten Tauchgang für Sonntag.
Dann fahren wir nach Palma und steigen dort in die Eisenbahn nach Soller. Die Wagen sind alt aber gut gepflegt, die etwa einstündige Fahrt nach Soller ist interessant und führt durch einige Tunnel. Bei dem mäßigen Tempo kann man sich in Ruhe die abwechslungsreiche Insellandschaft ansehen.

Fotoalbum

Wir warten auf die Straßenbahn nach Port Soller


Nach einen Fotohalt über der Stadt erreicht die Bahn über Serpentinen den Zielbahnhof. Soller ist eine sehr hübsche Stadt mit vielen Jugendstilbauten, die ca. 5 km von der Küste entfernt liegt, umrahmt von einer beindruckendem Bergszenerie. Will man zum Port, dann kann man dies zu Fuß oder mit der altertümlichen Straßenbahn tun. Wir entscheiden uns zumindest ein Stück zu laufen. Port de Soller ist auch ansehenswert, vor allem durch die Lage in der Bucht. Viel schöner ist jedoch das alte Zentrum von Soller, dass wir vor der Rückfahrt mit dem Zug durchstreifen.
Die Rückfahrt selbst wird sehr abenteuerlich, zumindest durch das ziemliche Chaos auf dem Bahnhof (hier fehlt die ordnende Hand und Information scheint ein Fremdwort zu sein). Außerdem kommt ein Gewitter mit heftigem Regen auf, und wir sind froh noch ein einigermaßen trockenes Plätzchen unter dem Bahnsteigdach zu ergattern.
Entschädigt werden wir in Sant Elm durch ein selbsterstelltes ***-Sterne-Essen (Fischsuppe und frischer Salat).

Kirchenportal in Soller


15.10. Heute steht Palma auf dem Plan. Im Trockenen noch los gefahren gießt es bald in Strömen. Auf dem Autobahnring um Palma geht es nur mühsam voran, die Straße ist leicht überschwemmt, teilweise sind dann sogar Fahrspuren gesperrt. Aber wir finden trotzdem recht unkompliziert einen Platz in einem Parkhaus nahe der Altstadt. Zum Glück kommt wieder die Sonne raus, so dass einem Streifzug durch die Gassen mit den vielen kleinen Geschäften nichts im Wege steht. Natürlich schauen wir uns die gewaltige Kathedrale an. Unser aufkommendes Hungergefühl lässt uns nach Tapas Variadas ausschauen, was dann leider nicht die kulinarische Erfüllung wird. Da haben wir möglicherweise das falsche Lokal besucht.

Kathedrale in Palma


Pflastermüde verlassen wir Palma und fahren zur Ballermannküste, um mal zu sehen, was an Deutschlands beliebtestem Strandabschnitt so los ist. Also ganz erlich: Man muss El Arenal nicht gesehen haben und wir sind um so froher, dass wir mit Sant Elm eine gute Wahl getroffen hatten.
Da entschädigt der Abstecher nach Cala Pi, von wo aus wir einen tollen Sonnenuntergang, mit ebenso tollen Wolken und Farbenspielen erleben. Die Rückfahrt geht über das Inselinnere und wir machen noch eine Zwischenstop in Llucmajor, dessen alte Innenstadt, insbesondere den Marktplatz, wir bei einbrechender Nacht erleben. In den Gassen ergeben sich interessante Einblicke in die mallorcinische Lebensart (sprich gepflegte und liebevoll hergerichtete Hauseingangsbereiche).

Sonnenuntergänge vor Sant Elm


16.10. So stellt man sich Mallorca vor: Es gießt in Strömen, die Autos kriechen bei Sichtweite 20 m über die Straßen, es stürmt, die Brandung schäumt, in wenigen Minuten ist man völlig durchnässt und ohne Pullover holt man sich eine Lungenentzündung.

Aber zum Glück kann man in Valdemossa ins Kloster flüchten und ein wenig mit Chopin mitfühlen, der mal die Zellen 2 und 4 bewohnte und anschließend in einem gemütlichen Lokal gleich neben der Kartause mallorcinische Köstlichkeiten genießen. Und dann gibt´s ja auch noch Banyalbufar mit seinen vielen Terrassen über dem Meer, wo die Welt noch in Ordnung ist.

Wir warten den Regenguß in Valldemossa im Auto ab


Schließlich sorgt der Supermarkt in Andratx dafür, dass Nora ein leckeres Curryhuhn-Reis-Erbsen-Fenchel-Paprika-Abendbrot zaubern kann. Gut gesättigt darf man von der Terasse aus feststellen, dass der Nordostwind auf der Insel halt dafür sorgt, dass sich alles über den Bergen abregnet und deshalb der Südwestzipfel besser dran ist, wo die Sonne durch die Wolkenlücken das grandiose Wellenspiel zwischen Sa Dragonera und Sant Elm gut ausleuchtet.

Apotheke in Kartäuserkloster in Valldemossa

17.10. Da das Wetter heute mitspielt, wandern wir von Sant Elm aus zunächst auf vielen Umwegen zum Puig d´en Tió an der Steilküste entlang und dann über kaum erkennbare Wege(?) durchs Garriquegestrüpp. Trotzdem macht es Spaß, auch wenn es in der Wandergruppe dazu unterschiedliche Meinungen gibt. Vom Puig aus laufen wir dann ausgebaute Wege bis nach Port Andratx, was wir nach ca. 3 Stunden erreichen.
Eigentlich wollen wir mit dem Bus zurück fahren, aber dann entschließen wir uns, ein Taxi zu nehmen, was sich als sehr kostengünstig und erheblich zeitsparender erweist. Außerdem kommen wir so noch einmal zu einem Bad in den Wellen am Strand von Sant Elm, bevor es leider wieder regnet. Ein lecker Abendessen in Port Andratx mit Seeteufel in Orangensoße, Spanferkel und Ente Margret - das Wasser läuft einem im Munde zusammen!) rundet den Tag ab.
In der Nacht wird der Sturm sehr heftig und es schüttet wie aus Eimern.

Fotoalbum

Blick auf Sant Elm


18.10. Müde vom der unruhigen Nacht packt Nora ihren Rucksack, denn leider muss sie schon eher nach Dresden zurück. Nach dem Frühstück fahren wir langsam nach Palma, wo wir uns den Hafen mit den vielen Luxusjachten ansehen. Dann geht´s zum Flughafen, wo die Zeit mit Einchecken, Gepäckaufgeben und Warten vergeht. Und irgendwie muss auch die Flugangst bewältig werden. Ein letztes Winken und dann ist Nora weg (und wir sind abends froh, ihre Stimme aus dem kalten Deutschland zu hören).
Wir ver"bummeln" den Abend in Port Andratx und laufen bis zum kleinen roten Leuchtturm.

Hafen von Palma



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