La Reunion 2006



7.10. Unser bisher am weitesten entferntes Reiseziel liegt nun endlich vor uns, nachdem wir wegen der Chikungunyaepidemie auf Réunion unseren ursprünglichen Termin von Mai auf Oktober verschoben haben. Eine gute Entscheidung, wie sich heraus stellen wird. Wir fliegen pünktlich 13:50 von Dresden nach Frankfurt, dann ebenso planmäßig nach Paris. Das Terminal 1 des Flughafen Charles de Gaulles erscheint uns sehr häßlich und chaotisch und erst nachdem Uwe die hilfsbereiten Flughafenarbeiter ausgefragt hat, wissen wir, dass wir mit dem Shuttlebus zum Terminal 2 müssen (mit allem Gepäck!). Das hätten uns die Leute von L'Evasion Tours auch mal vor Reisebeginn erklären können. Der Abflug verzögert sich dann noch fast eine Stunde, aber der wirklich gute Service von Air Austral entschädigt uns. Nach einer Zwischenlandung in Marseille fliegen wir dann ca. 12 h und können sogar ein klein wenig schlafen.





8.10. Nachdem wir irgendwann in der Nacht den Äquator überflogen haben und etwa 19 Stunden seit dem Start in Dresden vergangen sind, landen wir gegen 11 Uhr Ortszeit (2 Stunden Zeitverschiebung zur europäischen Sommerzeit) auf dem kleinem aber feinen Flughafen in St. Denis im Norden der Insel. Von Jessie (Connections Réunion Sarl - dem Vorortpartner unseres Reiseveranstalters) bekommen wir die "genaue" Wanderbeschreibung und Kartenmaterial. Dann werden wir mit einem Kleinbus nach St. Gilles, Ortsteil L´Hermitage ins Hotel L'Alamanda gefahren und lernen gleich mal den starken Autoverkehr auf der Insel mit häufigen Staus kennen. Das Hotel sieht von außen sehr nett aus und ist im kroelischen Stil gebaut. Der Garten und der Pool sind auch sehr schön. Allerdings entpuppt sich das Zimmer als besseres Wohnkloh, zwar hübsch gestaltet, aber winzig. Sogar die Türe vorm Klo mußte aus Platzgründen einem Vorhang weichen.





Kaum angekommen, siegt unsere Neugier und wir machen gleich mal einen Spaziergang durch L´Hermitage und gucken den Strand an. Es bläst ein heftiger, kühler Südwind und die Wellen an der Riffkante sind recht gewaltig. Nach einem kleinen Nickerchen im Hotel essen wir ein leckeres Baguette von der Imbissbude (empfehlenswert, weil zwar einfach, aber lecker und preiswert - befindet sich direkt gegenüber dem Supermarkt) und hören einer richtig guten Band zu, die im "L´Hermisphere" an der Hauptstraße aufspielt. Eins von diesen sehr süffigen Dodo-Bieren (Nationalbier, wird auf Réunion in der Brauerei "Bourbon" hergestellt) gönnen wir uns noch, dann laufen wir am Strand entlang ins zurück ins Hotel und vernichten als Schlummertrunk mehr als die Hälfte des Punches, den L'Evasion uns gespendet hat. Nach einer erfolgreichen nächtlichen Mückenschlacht ohne Folgen schlafen wir gut.





9.10. Das Frühstücksangebot im Hotel ist recht spartanisch. Kein Käse, keine Wurst, kein Schinken und die Eier muß man sich selber braten. Dafür macht es Spaß, die Spatzen und Webervögel zu beobachten, die sich ungeniert an den Tischen über die Brotkrumen hermachen. Nach dem Früstück laufen wir am Strand nach St. Gilles. Die Wellen sind noch höher als gestern und der Wind ist richtig stürmisch. In St. Gilles schauen wir uns den hübschen Hafen an und finden auch gleich mehrere Tauchbasen.





Nach einem kleinen Mittagssnack an der schon bekannten Imbissbude packen wir im Hotel unsere Wandersachen und kaufen noch einige Lebensmittel für unterwegs im Supermarkt. Am Nachmittag gehen wir schnorcheln und sind überrascht und beeindruckt von der Vielfalt der bunten Fische in der etwa 1 m tiefen Lagune. Abendessen gibts auf dem Balkon, Käse, Baguette und Rotwein. Die etwas krümelige Angelegenheit fällt durch die Ritzen des Balkonbodens nach unten, fast auch unser geöffnetes Taschenmesser. Nachdem wir auf Englisch etwas von "No Danger" gerufen haben, stellt sich heraus, dass es Landsleute sind, wovon wir während der ganzen Zeit auf der Insel nur sehr wenige treffen. Dann wird der Wecker auf 5:30 Uhr gestellt, denn morgen früh geht´s zeitig los.

Fotoalbum





10.10. 5:30 Uhr klingelt erbarmungslos der Wecker, nach einem dürftigen Frühstück holt uns das Transferauto ab und setzt uns oberhalb von Sans Souci in der Wildnis aus. In etwa 400 m Ausgangshöhe beginnt jetzt unser Abenteuer in der Bergwelt Réunions. 7:15 Uhr erfolgt der Abmarsch ins Mafate-Tal, nach einem Aufstieg zunächst viele Kilometer weit entlang der Canalisation de Orangers. Das ist eine Wasserleitung, die Trinkwasser aus dem Mafatetal nach St. Paul liefert. An dieser Wasserleitung verläuft ein schmaler Weg am äußerst steilen Berghang in durchschnittlich 800 m Höhe, von dem aus man die ganze Zeit ein Wahnsinnspanorama in das Mafatetal hat. Nach ca. 12 km entspannter Wegstrecke wartet dann der erste steile Anstieg durch eine Klamm nach Illet des Orangers auf uns, die Sonne brennt inzwischen heftig. Kaum oben angekommen geht's schon wieder ins Tal runter und dann wieder steil hoch zum Col de la Breche (1293 m). Jetzt kann man Roche Plate (1130 m), unser erstes Etappenziel, schon gut erkennen.





Dort endlich gegen 15 Uhr angekommen, machen wir uns auf die Suche nach der Gite von Mme. Yvette Robert. Nach einigen Sprachproblemen begreifen wir, dass unsere Schlafhütte ca. 15 min von der Futterhütte, wo die gute Frau wohnt, entfernt ist. Also noch mal den Weg ein Stück zurück und neue Suche. Endlich finden wir die Gite, die wir mit einem netten französischen Paar teilen. Die Gite ist wirklich sehr einfach, Doppelstockbetten in 8-Mann-Zimmern, aber wir können wenigsten heiß duschen. Den Wanderanweisungen folgend, machen wir uns auf einen fast halbstündigen Marsch in die nächste Epicerie, um Wasser für den nächsten Tag zu kaufen. Wir genehmigen uns noch ein Dodo und dann fängt es plötzlich an zu regnen. Hoffentlich ist das kein schlechtes Zeichen! War es aber nicht, es sei vorweg genommen, dass wir absolut bestes Wanderwetter bis zum letzten Tag hatten und allein schon deswegen war die Umbuchung in den Oktober ein Glücksgriff.





Nach einer kurzen verdienten Ruhephase geht es zum Abendbrot zu Mme. Robert zum Abendessen. Das ist allerdings sehr lecker: Krautsalat, Carri Poulet, Reis, Linsen, Zitronenrougail, Früchte aus dem Garten und Punsch. In fast absoluter Finsternis - nur die Sterne blinken - stolpern wir später gut gesättigt mit den Franzosen über Stock und Stein zurück zur Gite. Zum Glück haben wir unsere Stirnlampen dabei. Ziemlich geschafft von den Anstrengungen des Tages schlafen wir bald ein, vorher noch mit ein paar Gedanken, wie wir wohl die nächsten Etappen bewältigen werden.

Fotoalbum





11.10. Tina schläft ziemlich unruhig und die Franzosen brechen gegen 5 Uhr zum Piton Maido auf. Wir warten aber, bis die Sonne so gegen 7:00 Uhr zu scheinen beginnt. Was für ein toller Morgen in einer ebenso tollen Landschaft! Wir packen unser Gerassel zusammen und "genießen" bei Mme. Robert ein dürftiges Frühstück (Zwieback, Marmelade, Kaffee - das soll zumindest das schwarz gefärbte heiße Wasser sein). Gegen 08:45 Uhr beginnt die 2. Etappe und wir machen uns auf den sehr schönen aber anstrengenden Weg nach Trois Roches. Es geht immer hoch und runter und die angegebenen Höhenmeter in der Wegbschreibung sind mit Sicherheit weit untertrieben. Nach einer ausgiebigen Rast bei den Trois Roches am Wasserfall, wo wir eine kleine hungrige Katze mit unserem Käse glücklich machen, geht's weiter, teilweise das Flussbett entlang nach Marla (1600 m). Die Landschaft wird unterwegs trockener und erodierter, ist aber sehr eindrucksvoll.





In Marla finden wir mit Hilfe anderer Wanderer die Gite von Mme. Fenilie Cesar. Die Gite ist ganz neu gebaut und sehr komfortabel. Zu unserer Überraschung treffen wir dort die Urlauber wieder, denen wir im Hotel Käsekrümel auf den Kopf geschmissen haben und mit denen wir das 4-Bett-Zimmer teilen. Sabine und Heiko kommen aus der Nähe von Heidelberg und sie haben die Reise mit der Wanderwoche ebenfalls bei L'Evasion gebucht. Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Marla entgegen der Wanderbeschreibung und Rother-Wanderführer mehrere, sodass wir unsere Wasserreserven gut auffüllen und uns noch ein leckeres Dodo genehmigen können.

Nach einem sonnigen, warmen und relaxten Nachmittag gibt es zum Abendessen bei Mme. Cesar Krautsalat, Carri Poulet, Reis, Linsen, Tomatenrougail, Kuchen, den obligatorischen Punsch und Zitronellatee, der der Legende nach gegen Mücken helfen soll (haha). Satt und zufrieden schlafen wir ein.

Fotoalbum





12.10. Aufstehen bei blankem Himmel und Sonnenschein, dann leckeres Frühstück bei Mme. Cesar, und schon geht's los zum Col du Taibit (dt. "Hasenköttelpass" - 2081 m). Wir sind jetzt richtig gut drauf, selbst das schwere Gepäck spürt man kaum noch, und der steile Anstieg (ca. 500 hm) liegt schnell hinter uns (75 min). Der Wald ist hier wunderschön und undurchdringlich. Überall hängen Flechten von den Bäumen. Vom Col du Taibit haben wir einen tollen Blick nach Cilaos und zurück in den Cirque de Mafate. Der Abstieg ist ebenso steil und auch sehr schön (800 Höhenmeter).





Wir begegnen ein paar Läufern, die offensichtlich für den "Grand Raid" (Diagonale der Verrückten) trainieren. Das ist der härteste Crosslauf der Welt, 140 km und 8000 Höhenmeter in max. 60 Std. von Cap Merchant im Süden nach St. Denis im Norden. Na ja, wir selbst sind ja schon ziemlich stolz über das, was wir hier so bewältigen. Als wir an der Straße nach Cilaos ankommen, schmerzt Tinas lädiertes Knie und wir beschließen, nach Cilaos zu trampen. Das klappt beim ersten Versuch, freundliche Eingeborenen nehmen uns mit, wir plauschen angenehm und werden bei der Kirche von Cilaos abgesetzt. So haben wir unerwartet viel Zeit am Nachmittag für das nette Städtchen. Dort ist gerade das Linsenfest in vollem Gange. Cilaos ist neben seiner Thermalquellen nämlich für den Linsenanbau berühmt. Wir gehen erst mal in unser Hotel "Le Vieux Cep". Das ist ein sehr angenehmes Haus mit schönem Garten, Pool und geräumigen und hübschen Zimmern (auch 2 Sterne wie das L´Alamanda, aber viel besser). Nachdem wir den Wanderanweisungen folgend pflichtgemäß unser Gepäck geordnet haben, machen wir einen Bummel durch Cilaos.





Zur Krönung der Linsenkönigin kommen wir gerade zurecht und so können wir einige nette Fotos vom Festgeschehen schießen. Nach einem kleinen Snack und einem erfrischendem Dodo in einer bunten Imbissbude geht´s zurück ins Hotel und wir ruhen uns noch ein wenig aus. Zum Abendessen gibt es als Aperitif ein Gläschen (sehr süßen!) roten Cilaoswein, zur Abwechslung mal Linsencremesuppe, Fischcarri bzw. Rinderbraten, saftigen Kuchen mit Mousse au Chocolat und zur Verdauung gönnen wir uns noch einen Rum. Die Getränke sind übrigens exorbitant teuer, wie wir am kommenden Morgen an der Rezeption beim Bezahlen erfahren müssen.

Fotoalbum





13.10.. Gut ausgeschlafen schreiben wir (genauer gesagt: Uwe) noch die Pflichtansichtskarten in die Heimat und warten am späteren Vormittag mit den Heidelbergern auf den Bus nach Le Bloc (1380 m). Das ist der Ausgangspunkt der nächsten Wanderetappe. Gut in Form nehmen wir die etwa 1100 Höhenmeter zur Caverne Dufour (2479 m) in Angriff. Der Weg ist gut ausgebaut, bietet schöne Ausblicke nach Cilaos und führt teilweise durch dichten Regenwald. Im letzten Drittel umfangen uns die Wolken, die immer dichter werden. Nachdem wir eine Weile nach dem Pass schon durch den Nebel gestolpert sind, fragen wir ein paar schemenhaft erkennbare Leute, wie weit es denn noch bis zur Gite sei. "Na, so 2 - 3 km..." lautet die Antwort auf Französisch, mit einem Lachen verbunden. Wir stehen praktisch schon davor, 20 m vor uns lichtet der Nebel sein Geheimnis. Wir brauchten für den Aufstieg ca. 3 ¼ h, was eine recht gute Zeit ist.





Oben ist es sehr kalt und windig und in der Gite ist es nicht viel besser. Alle Türen stehen auf und die Wolken treiben durch den Gastraum, es ist sehr ungemütlich. Das Duschen fällt komplett aus, leider gibt es dort weder warmes noch kaltes Wasser, wir können uns also nicht mal ein wenig frisch machen.Wir werden in einem 15-Mann-Zimmer untergebracht (5 mal 3-Stockbetten) und ruhen uns erst mal aus. Mit den ab 15:00 Uhr erhältlichen Getränken (2 Tees á 2,- Euro) versuchen wir der Kälte zu trotzen. Der im Schlafgemach noch in Folie eingepackte Heizkörper soll wohl das nicht vorhandene Wärmegefühl suggerieren.





Plötzlich reißen die Wolken auf und gleich wird es draußen warm und freundlich, niemanden hält es in der Hütte. Alle warten in der Sonne aufs Abendbrot, manche spielen Karten, andere machen Fotos oder erkunden die nähere Umgebung. Pünktlich 18:30 Uhr kann der Hunger besiegt werden: Es gibt Rougail saucisse (Carri mit Knackwürsten), Reis, dicke Bohnen, Punsch und Apfelmus. Plötzlich stürzen alle nach draußen in die Dunkelheit. Was ist los? Mit Staunen sehen wir in der Ferne den Piton de la Fournaise Feuer zum Himmel spuckten. Wir hatten schon in den Nachrichten gesehen, dass er wieder aktiv ist, aber mit solchem Glück haben wir dann doch nicht gerechnet. Gegen 21:00 UIhr kriechen alle in ihr Bett und versuchen zu schlafen. Im erst sehr kalten Zimmer wird es immer wärmer und stinkiger. Die Hüllen fallen langsam, aber stetig...

Fotoalbum





14.10. Ein paar Scharchern gelingt es mehr oder weniger, Schlaf zu finden, aber ansonsten haben die meisten eine sehr kurze und unruhige Nacht, die neben diesen Geräuschen noch von Pupsen (Bohnen zum Abendessen!), ständig ein- und ausgehenden SMS und laufender Kontrolle der Uhrzeit geprägt ist. 3:30 Uhr ist die Qual endlich vorbei und spätestens eine Stunde danach marschieren die ca. 60 Hüttenbewohner, meist mit Stirnlampen bewaffnet, in der Dunkelheit dem Piton des Neiges (3071 m) entgegen. Es ist schon ein sehr spezielles Erlebnis, die vielen Lampen der Wanderer im Gänsemarsch vor und hinter uns zu sehen. In der Finsternis wird einem zum Glück die Schwierigkeit des Weges noch gar nicht bewusst. Angetrieben vom Ziel, pünktlich zum Sonnenaufgang das Ziel erreicht zu haben, sind wir nach rund 2 Std. auf dem höchsten Gipfel des Indischen Ozeans angelangt und bewundern die Rauchfahne des Piton de la Fournaise im Morgengrauen, die Wolken unter uns und die einmalige Stimmung.





Bald trifft das erste Sonnenlicht auf die Bergspitzen. Es ist sehr kalt und windig, Tina kann die Kamera kaum festhalten. Der Blick zur anderen Seite in den 1800 m tiefer gelegenen Talkessel von Cilaos ist atemberaubend. Der Grand Benare wirft seinen Schatten in den Morgendunst. Durchfroren steigen wir wieder zur Caverne Dufour hinunter und sind jetzt bei Tageslicht leicht erschrocken, welchen Knochenbrecherweg wir bei totaler Dunkelheit hochgestolpert sind und das alles heil überstanden haben. Die Sonne wärmt immer mehr und so wandert nach und nach eine Pelle nach der anderen in den Rucksack. 4 Stunden nach dem nächtlichen Aufbruch gibt in der Gite ein eher einfaches Frühstück. Der Kaffee und Tee hilft ein wenig gegen die Müdigkeit.





Bald machen wir uns auf den weiten Weg zur Gite Belouve. Der Weg ist landschaftlich größtenteils ausgesprochen schön und abwechslungsreich, aber in einem ziemlich schlechten Zustand (die heftige Regenzeit lässt grüßen). Das richtige Genießen will sich nicht einstellen, weil Müdigkeit, der morgendliche Aufstieg zum Piton de Neige und der Abstieg von ca. 1500 Höhenmetern bis zum Tagesziel (die ständigen Auf- und Abstiege zwischendurch nicht mit gerechnet) in unseren Knochen steckt. Nach der eher trockenen Hochfläche ab dem Abzweig nach Hell Bourg (Echelles) geht es durch den Regenwald von Belouve, über viele total ausgewaschene Stufen, Metallleitern, steile Anstiege und ebenso steile Abstiege. Als wir an der Gite Belouve ankommen, sind wir völlig geschafft. Noch ein entspannendes Dodo mit den Heidelbergern, die in der Gite bleiben, dann schleichen wir die restlichen 3 km zum Parkplatz (weil ja Wochenende ist), wo wir auch pünktlich abgeholt werden.





Die Fahrt führt uns zur Vulkanhütte "Gite Vulcano", in der wir eine letzte Wandernacht verbringen werden. Wir beziehen ein 4 Bettzimmer und müssen diesmal beide oben schlafen. Die beiden freundlichen aber schon älteren Franzosen haben es sich schon in der unteren Etage gemütlich gemacht. Wieder gibt kein warmes Wasser zum Duschen, der Schnee von letzter Woche soll angeblich die Leitung zerstört haben. Uwe wagt ein eiskaltes "Vergnügen". Die letzten Sonnenstrahlen genießen wir auf der Wiese vor der Gite (den Verbotsschildern trotzend) mit einer Flasche Rotwein und relaxen dann am rauchigen Kamin bis zum Abendessen. Das ist wirklich mal ausgezeichnet und mehr als üppig. Es gibt Suppe mit Blumenkohlgratin, ein asiatisches Hühnergericht mit viel Gemüse, Schweinefußcarri, Punsch und Kuchen. Die Schlacht am Buffet ist grandios, wir fragen uns, wie die Franzosen das alles im Magen unterbringen. Manche stürzen bei jedem Gang 4 mal an die Futterkrippe. Wir wagen uns das nur beim Punsch und dann auch nur für 2 Versuche.

Fotoalbum





15.10. Gut ausgeschlafen und wieder bei strahlendem Sonnenschein lassen wir uns das beste Frühstück des ganzen Urlaubs schmecken. Es gibt, man höre und staune, frisches Baguette und Rührei (nix mit Selfmade). Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Vulkan. Der große Rundgang ist ja gesperrt, da der Weg wegen des Vukanausbruches zu gefährlich ist. Nach einem steilen Abstieg am Pass de Bellecombe geht's am Staubvulkan Formica Leo vorbei über ein riesiges Lavafeld zum Piton de la Fournaise, vorbei an bizarr geformter Lava. Da Wochenende ist, sind sehr viele Leute unterwegs, meistens Einheimische, die das Spektakel erleben wollen, aber leider werden wir etwas entäuscht.





Oben angekommen, hat sich eine große Wolke über den aktiven inneren Krater und vor die beiden Kamine, aus denen die Eruptionen aufsteigen, geschoben und wir können nur kurz etwas glühende Lava und schemenhaft die Kraterlandschaft bewundern. Ein paar Fotos sind aber drin. Es wird nicht viel besser mit dem Wetter, sodaß wir bald wieder nach unten steigen. Bald scheint wieder die Sonne, aber nun ist mal genug mit der Kraxelei. An der Vulkanhütte warten wir dann (beim unverzichtbaren Dodo) auf unseren Fahrer, der uns wieder in unser Hotel in L´Hermitage bringen wird. Unterwegs stehen wir einige Zeit im unvermeidlichen Stau. Das Fest (welches eigentlich?) in Le Tampon soll Schuld sein. In L´Hermitage angekommen empfängt uns eine ungewohnte feuchte Wärme. Das Wetter hat sich seit unserem Aufbruch ins Mafate in den zurückliegenden 6 Tagen total verändert. Abends verspeisen wir an unserer Lieblingsimbissbude eine leckere Pizza und schauen uns anschließend die verschiedenen Bands an, die an diesem Sonntag in unserem "Heimatort auf Zeit" aufspielen.

Fotoalbum



weiter zur nächsten Seite