Slowenien 2003 (Seite 2 von 3)


14.6. Das Meer lockt!!! Heute fahren wir in Richtung Süden, nach Kroatien. In Rijeka suchen wir ca. 3/4 h die richtige Richtung (Zagreb und Zadar kann man schon mal verwechseln, O-Ton Uwe), aber dann fahren wir auf der kurvenreichen und teilweise sehr schaukeligen Küstenstraße nach Vodice. Die Landschaft ist meist recht eintönig und kahl, anders als wir es erwartet hatten. Dafür sind die Temperaturen heftig, zeitweilig klettert das Thermometer auf 38°C.

Küstenstraße

Den Campingplatz in Vodice finden wir schnell und nach ein paar Rangierversuchen auf welligem Gelände haben wir einen schönen Platz mit Meerblick. Nichts wie rein ins Wasser! Erfrischend kühl, mehr als ca. 17°- 20°C (schwankend) sind es die ganze Woche nicht. Man erzählt uns später, daß dort kalte Quellen sind. Der Platz selbst ist ganz oK und sehr sauber.
Nach dem Check-In beim Dive In bringt uns ein abendlicher Bummel das gemütliche Vodice näher, an der Hafenpromenade ist ein ziemliches Treiben und viele Restaurants machen einem die Auswahl schwer.
Zum Abkühlen noch ein nächtliches Erfrischungsbad bei orangenem Vollmond.

Camping Vodice


15.6. Eine übel warme Nacht und unzählige Mücken lassen uns am Morgen nicht so ausgeruht aufwachen. Aber für 10:00 Uhr ist ein Checktauchgang bei Ranko angesagt. Um 11:00 Uhr ist es endlich soweit und gemeinsam mit Kurt und Franz gibts das erste Seepferdchen zu sehen. Sonst ist in Strandnähe und max. 8 m Tiefe nicht soviel los, außer vielen Seegurken, die eine unheimliche Ähnlichkeit mit ... haben.
Den Nachmittag verbringen wir mit einem Ausflug nach Sibenik, nach der verdienten Pizza besichtigen wir die interessante Altstadt, in der aber am Sonntag eine ziemliche Menschenleere herrscht. Danach sehen wir uns noch das lohnenswerte kleine Primosten an. Auf der Fahrt kommen wir an von Bränden zerstörten Landschaften vorbei, das macht die ohnehin sehr karge Gegend leider auch nicht schöner.
So beschließen wir den Tag mit Baden und Relaxen. Das Beste bei den Temperaturen.

Fotoalbum

Vodice am Abend


16.6. Heute wird den ganzen Tag getaucht. Mit 6 Ungarn und Fabio (Italiener) wird es ziemlich eng auf Rankos Kahn. Der erste Tauchgang (Sjerverna Punta) ist wirklich schön und relaxt. Wir sehen zum ersten Mal Oktopussys in freier Wildbahn. Nachmittags (Kaprije) verfehlt Ranko den Ankerplatz (deshalb sehr weite Schwimmerei).Uwe´s Flasche hatte leider schon Luft verloren, als Trainingseinlage darf er auf dem Rückweg 20 Minuten an Rankos Oktopus schlauchen. Trotzdem wird es mit 66 Minuten unser bisher längster Tauchgang.
Zur Belohnung gibts Abends gutes Essen im "Burin" in Vodice (wirklich empfehlenswertes Lokal mit angemessenen Preisen und netter Bedienung), Fisch und dalmatinische Pastizade, das ist gespickter Rinderbraten in ganz leckerer Soße. Dabei haben wir unseren Spaß beim Beobachten der flanierenden Touristen und Einheimischen.

Uwe


17.6. Vormittags erforschen wir beim Tauchgang die Unterwasserwelt um den Leuchtturm Plic Sestrice. Neben vielen verschiedenen Fischen bekommen wir zum ersten Mal ein "dalmatinisches Nacktschneckchen" (richiger Name: Leopardenschnecke) zu Gesicht. Dalmatinisch, weil gescheckt wie ein Dalmatiner. Diesmal ist unsere Gruppe angenehm klein, Kurt, Franz und Fabio sind mit an Bord.

KrkaNationalpark

Nachmittags schauen wir uns die Krka Wasserfälle an und sind beeindruckt von so viel Süßwasser und Grün in der sonst so dürren Gegend. Alles ist gut organisert, man stellt sein Auto gegen Gebühr auf einem Parkplatz ab und fährt dann mit diesem Ticket mit dem Bus zu den Fällen. Nach einer beschaulichen "Wanderung" entlang der Fälle kanns Uwe nicht lassen und nimmt ein Bad in der warmen Krka. Obwohl Naturschutzgebiet, ist das hier an einer ausgewiesenen Stelle unterhalb der Wasserfälle erlaubt.
Auf Empfehlung essen wir abends in Srima (Nachbarort von Vodice) im "Biergarten" Grillplatte. Das Restaurant ist sehr preiswert, aber gut und deshalb bei den Touristen beliebt.

Srima bei Nacht


18.6. Heute Vormittag gehen wir getrennte Wege (notgedrungen). Uwe hat von der vielen Ausrüstungsschlepperei Hexenschuß und lässt sich lieber von Smiliana durch Massage wieder auf die Beine bringen. Da geht Tina halt alleine mit Ranko (und vielen Ungarn und Italienern) tauchen. Der Tauchplatz heißt Sokol und ist wirklich toll, da gibt es eine Steilwand mit ganz vielen Langusten.
Der Hausmann erwartet Tina mit lecker Pasta und Tomatensalat. Da hat Fabio richtig getippt.
Am Nachmittag machen wir eine Erkundungstour zur Insel Murter und schauen uns die Städtchen Betina und Murter an. Da es sehr warm ist, ziehen wir es dann doch vor, den Tag mit Baden und Relaxen zu beenden.

Fotoalbum

Insel Murter


19.6. Zum Glück kann Uwe heute wieder mit zum Tauchen. Heute sind 2 Pärchen und Uli aus Deutschland mit dabei. Da das Ankern bei dem aufkommenden Wind (Bora) sehr schwierig wird, muss Ranko diesmal an Bord bleiben. Er traut uns Uli als Dive Guide an. Wir tauchen noch einmal an der Insel Kaprije, aber an einer anderen Stelle als am Montag. Hervorzuheben sind die Überhänge und Gorgonen. Der Tauchgang ist ganz ok, wenn auch nicht nach der reinen Lehre.

Ranko, unser Leithammel

Uli "bewährt" sich dann noch bei weiteren Aktionen, nach dem wir bei ziemlichem Wellengang das rettende Ufer schon fast erreicht haben. Zuerst gelingt es ihm, beim Anlegemanöver das Seil um die Schraube zu wickeln. Da bleibt Ranko nichts anderes übrig, als das Ding tauchend wieder frei zu legen. Um ihm zu mehr Luft zu verhelfen, wirft Uli ihm die Dekoflasche runter, jedoch ohne Seil! Zum Glück verfehlt die Flasche Rankos Kopf knapp. Nachdem er sich vom Schock erholt hat, darf Ranko dann die Flasche aus ca. 6 m Tiefe bergen. Zu allem Unglück springt der Motor nicht mehr an, sodass das Boot mit dem Seil an die Mole gezogen werden muss.

Fabio

Diese Erlebnisse müssen wir am Abend im "Burin", diesmal bei Wolfsbarsch und noch einmal dieser köstlichen Pastizade, auswerten. Wir sind schon fast Stammgäste, der Chef erkennt uns wieder, und präsentiert die beim letzten Mal liegen gelassene Sonnenbrille. Das nennt man Service!
Und noch ein Tipp: Im "Burin" gibt es gratis einen Verdauungschnaps, der uns sehr mundet. Wir kannten bis dahin diese Sorte nicht, der Name ist Travariza, eine Art Grappa, dezent mit Kräutern gewürzt. Durchaus als Mitbringsel geeignet (so auch verwirklicht).

Korallen-das Mittelmeer kann auch bunt sein


20.6. Heute soll es noch einmal eine Tagesfahrt mit 2 Tauchgängen geben. Nach der (orts?-)üblichen Pünktlichkeit geht es mit 1 Stunde Verzögerung diesmal mit einer größeren Mannschaft auf See. Auch Uli ist mit dabei, aber Ranko betraut ihn heute nicht mehr mit verantwortungsvollen Aufgaben. Dafür sind die mitfahrenden Kinder manchmal etwas nervig. Unser erstes Ziel ist Tijat mit einer schönen Steilwand. Leider ist die Sicht heute nicht so gut.

Ranko mit Kahn

Richtig schön, und da stimmte Rankos Empfehlung bis aufs I-Tüpfelchen, ist dann dass verdiente Mittagsmal auf der Insel ... im "Punto". Es sollen die besten Rindersteaks der ganzen Gegend sein, und das können alle bestätigen. Ausgeruht und satt geht es dann zum 2. Tauchgang, diesmal an der Insel Zmajan, auch hier wieder Steilwände und schön bewachsene flachere Bänke.
Was wir allgemein festellten war, dass von Fischreichtum (zumindest mengenmäßig) in Kroatien keine Rede sein kann. Man sieht zwar viele verschiedene Arten, aber eher einzelne Fische und nur wenige Schwärme.

Insel bei Vodice


21.6. Jetzt ist Schluß mit Tauchen, Kultur ist auch wichtig. Wir besichtigen Trogir und diese kleine Stadt gefällt uns außerordentlich gut mit ihren engen Gassen, uralten Häusern und vielen Straßencafes. Auch ein Bummel am Hafen und ein Aufstieg auf den Festungsturm mit Blick auf die Stadt und die umliegende Inselwelt lohnt sich.

Trogir

Split ist auch interessant, aber hier ist nur die Altstadt innerhalb des alten römischen Kastells wirklich sehenswert. Da mischen sich Reste der ursprünglichen römischen Bauwerke mit in vielen Jahrhunderten aus den Trümmersteinen errichteten Gebäuden. Vom Kirchturm hat man einen sehr guten Überblick über das fast quadratische Areal. Gut in Schuss ist eigentlich nichts, und ein bischen störend ist dass eine oder andere in den letzten Jahrzehnten stillos errichtete Haus. Hier fehlt wirklich das Geld. Noch mehr spürt man das außerhalb des Stadtzentrums, wo manches ziemlich verkommen aussieht.
Die Festung Klis (8 km von Split) ist nicht unbedingt einen Besuch wert, fast nur Ruinenreste. Der Blick auf Split von dort oben lohnt kaum, höchstens, wenn man große Gettos von Wohnsilos besonders mag.

Split

Anschließend schauen wir mal kurz in Rogoznica vorbei, das alte Fischerdorf scheint sehr schön zu sein. Aber die neugebaute Marina Frapa, in der sich auch die Tauchbasis von M. Wolf befindet, ist sehr protzig und eher abschreckend.
Abends gibts als Abschiedsessen das kroatienweit angebotene gegrillte Spanferkel (sollte man unbedingt mal probieren, ist sehr gut, viel besser als die lapperigen Dinger, die man in Deutschland zu Partys ran karrt).

Fotoalbum

Abschied von Vodice


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