Ägypten - Safaga 2005



21.2. Um 4.30 Uhr ist die Nacht zu Ende, trotz der Frühe geht´s gut gelaunt und erwartungsvoll zum Flughafen und pünktlich 6.30 Uhr heben wir von Dresden ab. Auf dem schrecklichen Flughafen Nürnberg müssen wir auch diesmal wieder umsteigen, dann fliegen wir bei Sonnenschein und guter Sicht weiter. Bald ist unter uns deutlich die kroatische Küste an der Adria zu sehen, wir erkennen Griechenland und staunen über den vielen Schnee auf den Bergen Kretas. An der ägyptischen Nordküste bei Alexandria erreichen wir den afrikanischen Kontinent. Unter uns zunächst nur Sand, soweit das Auge blicken kann, dann überfliegen wir den See Birket Qarun in der Nähe der Oase El Fayoum und unmittelbar danach schlängelt sich das silberne Band des Nils, umrahmt von schmalen fruchtbaren Zonen durch die Wüste.



Birket Qarun

Nach dem Überfliegen der Arabischen Wüste, einem über 2000 m hohen Gebirge im Osten Ägyptens, setzt das Flugzeug kurz vor 14:00 Uhr Ortszeit zum Landeanflug an und allmählich erkennen wir im Dunst die Küste des Roten Meeres und verstreute Siedlungen im Wüstensand. Auf dem letzten Stück vor der Landung in Hurghada bekommen wir einen ersten Eindruck von oben über die Hotelanlagen und solche die es irgendwann vielleicht einmal werden wollen.

Der Flughafen von Hurghada ist sehr einfach und die gewöhnungsbedürftige Abfertigung mit allen Formalitäten muss man wohl dem anderen Kulturkreis zugute schreiben. Zumindest sichert das eine Vielzahl von Arbeitsplätzen, wenn mindestens 5 wichtige Beamte an verschiedenen Stellen die Pässe kontrollieren.

Hotelanlage am Roten Meer

Nach dem wir endlich unser Reisegepäck haben, verschaffen wir uns auf dem Vorplatz des Flughafens einen ersten Eindruck von der für uns so fremden Welt. Interessant sind schon mal die Taxis, deren Betagtheit und Aussehen voll ins Klischee passen. Wir jedoch fahren mit dem klimatisierten Alltoursbus zum etwa 50 km südlich gelegenen Safaga, allerdings auf einem ziemlichen Zickzackkurs, denn auf dem Weg müssen noch einige andere Hotels angefahren werden. Die 1,5 Stunden vergehen trotzdem recht schnell, denn es gibt viel Neues zu sehen und unser freundlicher ägyptischer Begleiter ist durchaus mitteilsam.

Flughafen Hurghada

Die Gegend sieht aus wie eine unendlich große Tagebaulandschaft, in der kaum ein Hälmchen wächst. In Hurghada sehen wir neben fertigen Hotels mindestens ebenso viele Baustellen oder Investruinen. An der Schnellstraße halten sich ab und zu ein paar Straßenbauarbeiter auf, die auf den Feierabend zu warten scheinen. Auf dem Flughafen sind uns schon die vielen bewaffneten Sicherheitskräfte aufgefallen, das setzt sich an den Straßen fort und auch die Hotelanlagen sind gut bewacht. Vor einem Hotel ist allerdings ein Wachmann damit beschäftigt, ausgiebig sein Gebet gen Mekka zu sprechen.

Fahrt von Hurghada nach Safaga

Gegen 16:30 Uhr kommen wir in unserem Hotel Holiday Inn Safaga Beach an. Wir werden freundlich empfangen und unsere Anmeldeformalitäten sind relativ schnell erledigt. Ein hilfsbereiter Hotelangestellter bringt uns zu unserem Zimmer und wir werden unseren ersten Backshish los. Dafür hatten wir aber vorgesorgt und eine Menge 50 Cent-Münzen vor dem Urlaub gesammelt. Den meisten Ägyptern war das übrigens Recht, nur manche schauten etwas ungläubig, aber genommen haben es schließlich alle.

Unser Zimmer wie auch das Hotel insgesamt machten auf uns einen guten Eindruck. Wir hatten sofort das Gefühl, dass wir uns hier wohl fühlen werden. Vor dem großzügigen Zimmer ein Balkon mit Blick zum Meer. Die aufgelockerte Anlage ist recht ansprechend mit viel Grün gestaltet, Badelustige haben am großen Pool oder direkt am Strand ausreichend Möglichkeiten, ihren Vergnügungen nachzugehen. Wer will, kann etwas für seine Fitness tun oder an den Bars rumhängen. Unser Ding ist das ja weniger, wir sind schließlich zum Tauchen gekommen.

Holiday Inn Safaga Beach

Deshalb führte uns unser erster Weg auch gleich zur Orca-Tauchbasis, um uns dort für den nächsten Tag anzumelden. Wir hatten schon von zuhause aus 5 Tauchtage per Internet gebucht, damit wurde es ein wenig günstiger. Die Basis ist nicht sehr weit vom Hotel entfernt, man kann sie zu Fuß am Strand entlang in ca. 7 Minuten gemütlich erreichen. Am Holiday Inn selbst gibt es auch eine Basis, wir haben uns jedoch für Orca entschieden, weil unser Tauchclub regelmäßig Orca nutzt und sich alle immer lobend geäußert haben.

Nach diesen Formalitäten machte sich langsam der Hunger bemerkbar und wir begaben uns auf die Suche nach dem Hotelrestaurant. In der Wartezeit bis dahin wechselten wir noch ein paar Euro in Ägyptische Pfund. Es war ein ziemlich großes Bündel Scheine, die fast noch aus der Pharaonenzeit zu stammen schienen, zumindest waren es ziemlich zerfetzte Lappen mit einem sehr "altertümlichen" Geruch.

Fotoalbum


Auf dem Weg zur Basis

Das Warten auf das Essen hat sich gelohnt. Das Buffet ist üppig gefüllt. Es gibt eine große Auswahl an Speisen, warm und kalt, Fleisch und Fisch, Herzhaftes und Süßes. Das ist geradezu verführerisch und lässt einen die guten Vorsätze vergessen. Jedenfalls schlagen wir uns den Magen voll und trinken dazu ein kühles wohlschmeckendes ägyptisches Bier namens Stella. Um es vorweg zu nehmen, das Angebot blieb die ganze Zeit so gut, nicht nur zum Abend, auch beim Frühstück war das so. Die Kellner sprangen nur so um uns herum und waren sehr freundlich (und das waren sie ehrlich). Wer zum Abnehmen hierher fährt, sollte sich gleich von diesen Vorstellungen verabschieden oder zu Hause bleiben.

Satt, glücklich und zufrieden schliefen wir unserem ersten Tauchtag entgegen.

Blick zur Basis

weiter zur nächsten Seite